Hermann Thomas

Der Fresdorfer Dorflehrer Carl Thomas und seine Frau wurden am 20. Januar 1855 Eltern von Zwillingen: August Hermann und Carl Wilhelm. 
Während über Carl Wilhelm bisher nichts bekannt ist, hat sein Zwillingsbruder August Hermann Karriere gemacht. Es zog ihn bereits als junger Mann nach Berlin. Er wurde wie der Vater Lehrer. Seiner Ausbildung im Seminar Cöpenick folgte 1875 die Einstellung als Lehrer der Gemeindeschule 3 von Berlin Friedrichshain, der er schließlich ab 1897 als Rektor vorstand. 1920 ging er in den Ruhestand. Die Schule selbst wurde im II. Weltkrieg vollständig zerstört.
1888 heirate Hermann Thomas Marie Eveline Geißler aus Ober-Adelsdorf (Niederschlesien). Die Ehe blieb kinderlos.
Sein Heimatdorf Fresdorf trug Thomas immer im Herzen. Er verfasste  diverse Tiergeschichten, die in der Landschaft um Fresdorf angesiedelt sind und Erzählungen über das Brauchtum der Menschen in seinem Heimatdorf, das zur Zauche gehörte.
Hermann Thomas Tiergeschichten offenbaren eine hohe Achtung vor der Kreatur, von der Eintagsfliege über den Frosch bis hin zum Bären im Gebiet der damaligen Zauche. Thomas lässt den Leser die Umwelt stets aus den mit den Augen der Tiere begreifen. Die Bücher (siehe Rückseite) sind heute nur noch  antiquarisch zu bekommen.
Das Brauchtum seiner Heimatregion, der Zauche, beschrieb Thomas in Artikeln für die Zeitschrift „Die Mark“. Den Artikeln „Märkische Seidenzucht im Jahre 1866“ oder „Heiratsmarkt und Dorfhochzeit in der Zauche“ können wir dank der detailreichen Schilderungen viel über das Dorfleben dieser Zeit entnehmen. Mit der Seidenzucht besserte Familie Thomas das nicht gerade üppige Lehrereinkommen des Familienoberhauptes auf. Aus der Schilderung wissen wir mit Sicherheit, dass 1866 entlang der Friedhofsmauer noch Maulbeerbaume standen.

Was wir über Hermann Thomas wissen und dass wir überhaupt von ihm wissen, verdanken wir Manfred Albrecht, der bei Recherchen für die Fresdorfer Ortschronik auf den eigentlich berühmten und dennoch vergessenen Sohn Fresdorfs gestoßen ist.
Am 9. April 2011, kurz nach dem 80. Todestag von Hermann Thomas hat der Dorfverein Fresdorf e.V. einen Maulbeerbaum gepflanzt und einen Gedenkstein eingeweiht. Den Findling hat Guido Schumacher zur Verfügung gestellt. Die Inschrift fertigte der Fresdorfer Steinmetz Jens Bellin an. 
Am 17. November 2012 weihte der Dorfverein neben dem Maulbeerbaum eine Bank ein, die der Langerwischer Holzbildhauer Bernd Anhoff geschaffen hat. Sie trägt einen Wanderfalken mit Beute, nachempfunden einer Geschichte von Hermann Thomas.
*20.01.1855 bis +11.03.1931