Fresdorf (wie) gemalt

Wir haben es immer geahnt: in vielen Wohnzimmern (oder auch Küchen) in Fresdorf hängen zahlreiche Bilder mit Fresdorf-Motiven. Für ein paar Tage gab es dort weiße Flecken, denn die Bilder waren ausgeliehen für die Ausstellung „Fresdorf (wie) gemalt“. Im Dorfzentrum „Altes Schulhaus`“ war am ersten Wochenende im Juni alles zusehen was in Fresdorf an gemalten Fresdorf-Motiven vorhanden ist.
Das vermutlich älteste Bild hat Familie H. beigesteuert. Mitte der 1920er Jahre malte ein Verwandter aus Elsholz das Wohnhaus der Familie, einschließlich Gänsen auf dem Dorfanger.

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Aus der gleichen Epoche stammt das Bild des bekannten Michendorfer Malers Richard Muth mit Mühlenberg und Mühle. Das Bild konnte allerdings nur als Abbildung in einem Buch gezeigt werden.
Mehrere Bilder hat der Autor selbst in seinem Besitz. Die Existenz einiger weiterer war bekannt durch einen Fernsehbeitrag im rbb-Geschichtsmagazin „Theodor“ über einen Wandermaler, der nach dem Krieg die Häuser einiger Einwohner malte und dabei offenbar mit Naturalien bezahlt wurde. Wie sich später herausstellte war der Wandermaler aus dem Nachbarort Wildenbruch gekommen und hieß Helmut Unger. Er war mit drei Bildern in der Ausstellung vertreten.
Gerade die Bilder aus alten Zeiten fanden bei den Besuchern großes Interesse. Sie sind gleichsam auch Geschichtszeugnisse. Anders als ein Foto zeigen sie ein Bild des Dorfes mit den Augen des Künstlers gesehen. 
Aber auch zeitgenössischen Bilder wurden bestaunt oder zumindest anerkennend betrachtet. Herr Ka. steuerte ein Bild des in jüngster Zeit am meisten diskutieren Gebäudes in Fresdorf bei – das Trio des neuen Feuerwehrhauses, des alten Feuerwehrhauses und des Trafoturmes.
Das von ihm und seiner Lebensgefährtin sanierte Haus Trift/Ecke Luckenwalder Straße hat seine Mutter gemalt. Herr Ko. hat ein ungewöhnliches Bild gemalt – Fresdorf von oben, ein Luftbild künstlerisch auf die Leinwand gebracht. Frau E. aus Michendorf, die den Fresdorfer Chor “knapp daneben“ leitet, war mit 5 Bildern vertreten, die Fresdorfer Bauten wie die Kirche aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen. Eines der markantesten Bilder war das „Haus Wunderlich“ der Malerin Monika Wilmes, die um die Jahrtausendwende in Fresdorf lebte. Sowohl die Künstlerische Umsetzung als auch das Format beeindruckten die Betrachter. Eigentlicher Eigentlicher Stars der Ausstellung war die Fresdorferin Frau S. Viele ihrer Bilder - ob vom Dorfanger oder der Weinschmiede hängen in Fresdorfer Wohnzimmern. Und das gerade gemalte Rapsfeld fand schon am ersten Tag viele Liebhaber - und einen Abnehmer. Von ihr wünscht man sich in Zukunft mehr zu sehen. Der bekannteste der ausgestellten Künstler war der Potsdamer Maler Olaf Thiede. Ein „Blick von der Straße nach Stücken auf Fresdorf“ und der „Garten von Familie Lehmann“ waren ausgestellt.