neue Projekte

 

 

Dorfverein Fresdorf e.V. lädt ein

 

Treffpunkt Spritzenhaus

 

 

 

Im Oktober sollen in Fresdorf die ersten größeren Arbeitseinsätze am alten Feuerwehrhaus stattfinden, das von den älteren Einheimischen gern auch „Spritzenhaus“ genannt wird.

 

Darauf haben sich die Teilnehmer einer Einwohnerversammlung verständigt, die Mitte Juni stattfand. Dringendste Aufgabe ist die Trockenlegung des Mauerwerks. Dafür muss auf der Rückseite angeschwemmter Sand beseitigt werden. Der alte Putz muss innen und außen abgeklopft werden, das Mauerwerk trocknen. 

 

Mehrere weitere Sanierungsschritte sind bei der Einwohnerversammlung besprochen worden. Die Fenster im Spritzenhaus und im Trafoturm sollen erneuert werden. Aber muss das Mauerwerk des Trafoturms tatsächlich gereinigt werden – verschwindet damit nicht die Patina? Viele Einzelheiten sind noch offen.

 

Im September 2014 hatte die Gemeindevertretung nach mehrjährigem Streit beschlossen, in Fresdorf ein neues Feuerwehr-Gerätehaus zu bauen, weil das alte zu klein war für ein neues Fahrzeug.  Ein neues Fahrzeug musste zwingend sein, um die Einsatzfähigkeit der Fresdorfer Wehr zu erhalten. Der alte Barkas B 1000 verweigerte allzu oft den Dienst, auch in brenzligen Situationen.

 

Teil des Beschlusses war die Übertragung  des alten Gerätehauses und des Trafoturmes an den Dorfverein Fresdorf e.V. Der Verein hatte sich im Namen vieler Fresdorfer vehement dagegen gewehrt, dass die beiden alten Gebäude abgerissen werden. Das war nämlich der Plan der Verwaltung, da Spritzenhaus und Trafoturm nicht mehr gebraucht würden und nur Geld kosteten (Wieviel konnte nie jemand sagen!). Dabei spielte auch keine Rolle, dass die beiden Gebäude aus den 1920-er Jahren das Ortsbild von Fresdorf maßgeblich prägen. Mit Unterstützung vieler Bürger aus der gesamten Gemeinde gewannen die Fresdorfer diesen Kampf. Es kam letztlich zu einem eindeutigen Beschluss des Gemeindeparlaments  (17 Ja-Stimmen, 4 Enthaltungen, 0 Gegenstimmen) -  kaum zu glauben nach dem langwierigen und zähen Streit, den es bis dahin gegeben hatte.  

 

Seitdem gab es drei Vertragsentwürfe für die Verpachtung an den Dorfverein.  Der dritte wurde nach kleinen Korrekturen im April dieses Jahres von Bürgermeister Reinhard Mirbach und vom Vorsitzenden des Dorfvereins Fresdorf e.V., Bernd Herrmann, unterschrieben.

 

Das wichtigste ist also geschafft, die beiden markanten Gebäude bleiben erhalten.

 

Im Trafoturm soll künftig - wie es schon mal war - ein Nistplatz für Schleiereulen (oder andere interessierte Vögel) geschaffen werden. Als die Abrissoption ins Gespräch gekommen war, hatte man die Einfluglöcher geschlossen, damit nicht etwa brütende Vögel den Abriss verhindern konnten. Jetzt einfach nur wieder die Einfluglöcher öffnen reicht aber nicht. Im Innern des Turmes muss gereinigt, verrottetes Material entfernt, neues eingebaut und vielleicht auch technisch aufgerüstet werden.

 

Aus dem Spritzenhaus könnte ein kleines Dorfmuseum werden – Geschichte, ländliches Leben, Landwirtschaft, Feuerwehr. Ob das auf Dauer reicht, muss man sehen. Dazu müssen die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden. Die kosten Geld. Der Dorfverein will sich um Fördermittel als Projekt der Leader-Region Fläming-Havel bemühen. Förderfähige Arbeiten können also nicht begonnen werden, bevor der Antrag durch ist.

 

Zur Einwohnerversammlung war nur ein Dutzend Fresdorfer gekommen. Vielleicht lag es am ungünstigen Termin (Fußball-WM) oder am Wetter (trocken und warm). Es gibt Zusagen von mehreren Fresdorfern bei der Sanierung zu helfen - zum Beispiel für einen neuen Außenanstrich zu sorgen.  Alle, die bei der Einwohnerversammlung dabei waren, wollen mittun, wenn im Herbst erstmals Schippe und Hammer geschwungen werden. Sie sind sicher, dass die Beteiligung wesentlich größer wird, wenn es losgeht mit den Arbeiten.